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Das Beispiel: Der Feuerwehr-Coaching-Einsatz
Im letzten Jahr rief mich ein Kunde an und bat um meinen Feuerwehr-Coaching-Einsatz. Durch Corona stand er mit seinem Business gefühlt vor dem Abgrund. Nach seiner persönlichen Einschätzung, war er diesen quasi schon heruntergerutscht.
Er trägt Verantwortung für Mitarbeiter*innen und seine Familie. Er fühlte sich leer und war total ratlos. O-Ton. „Ich bin wie gelähmt“.
Er dachte daran sich umzuorientieren, hat alles hinterfragt und an nichts mehr glauben können. Die Idee sich beruflich umzuorientieren stand im Raum und sein Business komplett NEU zu gestalten. Für ihn gab es aus seiner Sicht kaum Zukunft mehr in seinem Metier und es war für ihn unvorstellbar nach Corona wieder Aufträge zu bekommen. Gibt es überhaupt eine Zeit nach Corona? Diese Gedanken spukten ihm durch den Kopf.
Wie sind wir vorgegangen?
Wir sind dem Thema in einer handvoll Terminen bis auf den Grund gegangen. Schon nach der ersten Sitzung spürte ich eine Veränderung. Ein Funken Motivation und Glaube waren zurück. Ich konnte quasi sehen wie sich seine Schultern wieder aufrichteten und schon nach dem zweiten Termin war seine gewohnte spritzige Art zurück.
Er hat im Coaching ein paar tolle Möglichkeiten für sich entwickelt. Unglaublich wie viele Geschäftsideen aus einem Menschen sprudeln können. Der nächste Schritt war zum einen seine erarbeiteten Möglichkeiten für sich zu prüfen und zum anderen auf sich wirken zu lassen.
Nach unserer gemeinsamen Zeit habe ich länger nichts mehr gehört und war sehr interessiert, was am Ende bei ihm als Ergebnis steht.
Die Lösungsfragen für meinen Kunden
Vor ein paar Tagen klingelte mein Telefon und mein Kunde war dran. Voller Energie, Motivation und er kam gerade von einem Kundentermin. Ich konnte seinen Redefluss gar nicht stoppen und war so verwundert und erstaunt darüber, wie viel sich in der kurzen Zeit getan hat. Er war wieder auf seinem Weg und hatte in der kurzen Zeit ganz schön viel Neugeschäft akquiriert.
„Großartig“, dachte ich. Zum Schluss unseres Telefonats stellte er mir folgende Frage: „Tatjana, weißt du eigentlich, welche zwei Fragen du mir gestellt hast, die mir bewusst gemacht haben, was ich zu tun habe?“
Hahaha. Eigentlich hätte ich „ja-natürlich“ sagen müssen. Denn ein ‚echter’ Coach*in weiß genau, welches die richtigen Schlüsselfragen für ihre Klienten sind. Doch das ist ein Trugschluss. Bei jedem lösen unterschiedliche Fragen den persönlichen Knoten. Es gibt nicht DIE eine Frage.
So habe ich geantwortet. „Nein, ich weiß es nicht. Doch magst du mir diese verraten?“ Er meinte: „Nachdem wir viel gedacht, gesponnen, gesammelt und sortiert hatten, hast du mich zum Ende einer Stunde gefragt:
Was machst du eigentlich wirklich gerne? Oder was kannst du besonders gut?
Welche Kleinigkeit kannst du aktuell verändern, damit es dir besser geht?“
BÄM! Das war's! Er wusste genau, was seine Passion ist. Er fand zu sich zurück.
Hintergrund der Lösungsfrage im Coaching
Im Coaching haben wir nach Möglichkeiten und damit verbunden Lösungen gesucht. Mein Coachee ist schon alleine durch seinen Beruf gewöhnt lösungsorientiert zu arbeiten und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Mit diesen zwei Fragen hat er zu sich und seiner „Why“ zurückgefunden und konnte durch kleine Änderungen im Corona Alltag wieder zu seiner Kraft finden. Nach vorne schauen und Pläne für die Zeit danach schmieden. Aktuell hat er mehr Aufträge als ursprünglich mal für 2021 geplant waren.
Die kleinen Dinge, also die kleinen unscheinbaren Fragen, haben hier den Unterschied gemacht!
Was tut dir gut? Wann ist es dir das letzte Mal richtig gut gegangen? Was ist jetzt anders? Was brauchst du, damit sich die Situation ein bisschen verbessert?
Corona und neue Chancen dank der Lösungsfrage
Corona - ein Unwort, welches keine positiven Bilder im Kopf projiziert. Hinter uns liegt Einsamkeit, mentaler Stress, Verluste und Ungewissheit. Dieses Virus hat alle Menschen körperlich, wie mental gefordert und manchen überfordert. Die Meinungen unterschieden sich und darunter haben Freundschaften gelitten.
Angst hat uns erschüttert und auf der anderen Seite hat Corona uns so viele neue Blickwinkel und positive Veränderungen gebracht. Für manche Menschen war die Zeit ein Graus- so weit weg von der persönlichen Normalität - für Andere wurde ein guter Raum und Zeit zur Reflexion und inneren Einkehr geschaffen, um Neues zu entdecken oder Zeit für die Familie zu haben.
Eine Freundin von mir hat ein Outdoor.Familiy-Game mit den Kids entwickelt, um Ihre Teenager weg vom Handy – raus an die frische Luft zu bringen. Das Spiel ist legendär und schafft persönliche Tiefe, da die Mitspieler viel von sich Preis geben und sich herausgehen müssen. Eine andere Gruppe ist endlich zu Ruhe gekommen, mit dem Vorsatz, in der Zeit nach Corona, mehr Platz im Terminkalender zu lassen.
Singles waren auf einmal wirklich alleine, also SingleSingle. Eine besondere Herausforderung, der all die Videocalls und Trinkspiele, virtuelle Meetingraums etc. nicht trotzen konnte. Eine persönliche Umarmung, Nähe und Wärme anderen Menschen, kann die Technik nicht auffangen.
Jede Veränderung, auch ungewollt, ist eine Chance. Am Ende ist es das, was du daraus machst?
Grüße von Herzen
Eure Tatjana
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